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Kronen Zeitung

vor 12 Stunden
SK Sturm GrazAtalanta BC

EXEMPEL STATUIERT

Erstmals: Gericht verfügt Stadionverbot über „Fan“

Monika König-Krisper

Ein steirischer Richter hat ein österreichweites Exempel statuiert: Am Montag erteilte er einem Grazer, nachdem er bei einem Europa-League-Spiel des SK Sturm Polizisten attackiert hatte, per Weisung ein gerichtliches Stadionverbot!


Das Europa-League-Spiel zwischen SK Sturm und Atalanta Bergamo am 26. Oktober 2023 hatte am Montag für einen einschlägig vorbestraften Steirer (34) ein gerichtliches Nachspiel. Denn vor Spielbeginn sammelten sich zahlreiche „Schwarze“ am Vorplatz der Merkur Arena, die es offenbar auf die gegnerischen Fans abgesehen hatten, und vermummten sich.

Um ein Aufeinandertreffen der beiden Fangruppen zu verhindern, formierten sich die Einheiten der Polizei – was den „Schwarzen“ natürlich gar nicht passte. Auf einmal startete eine aggressive Meute mit geballten Händen auf die Polizisten zu – so auch der 34-Jährige.

Durch Stadionvorplatzkamera entlarvt
Manche schnappten sich sogar Poller und Eisenstangen, und plötzlich flogen Dosen, Flaschen, bengalische Feuer auf die Polizisten, die auch mit Fußtritten und Schlägen attackiert wurden. Ein Beamter erlitt dadurch eine Kopfprellung. Nur mithilfe von Pfefferspray konnte den Randalierern Einhalt geboten werden. Durch die Aufzeichnung der Stadionvorplatzkamera konnte der 34-Jährige – etliche weitere Fans blieben unerkannt – schlussendlich ausgeforscht werden.

"Im Hinblick darauf, dass der SK Sturm eine große Anzahl an Bewerbsspielen pro Jahr zu absolvieren hat, ist die Meldepflicht bei der Polizei für die Dauer von drei Jahren völlig überzogen."Verteidiger Raimund Hofmannfan.at quote icon

Richter Erik Nauta verurteilte ihn zu einer teilbedingten Haftstrafe. Was ihn vermutlich mehr stören wird: Herr Rat statuierte ein Exempel. Zum ersten Mal wurde einem Angeklagten die Weisung eines gerichtlichen Stadionverbots aufgebrummt. Er darf nun drei Jahre lang keine Spiele mehr besuchen und muss sich vor jedem Match bei der Polizei melden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Bis jetzt wurden Verbote über den Stadionmieter bzw. den österreichischen Fußballverband verhängt. Raimund Hofmann, Verteidiger des Angeklagten, kann dem gerichtlichen Stadionverbot nur wenig abgewinnen: „Im Hinblick darauf, dass der SK Sturm eine große Anzahl an Bewerbsspielen pro Jahr zu absolvieren hat, ist die Meldepflicht bei der Polizei für die Dauer von drei Jahren völlig überzogen.“


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